"Ring! Ring!" – Warum es sich lohnt, dich telefonisch zu bewerben

Welche erfolgversprechenden Möglichkeiten gibt es eigentlich, um sich zu bewerben? Logo, der Klassiker: Die schriftliche Bewerbung. Aber wir sind ja digital: eMail, der Standard halt. Oder XING. LinkedIn. Oder auch mit einer viralen Mixed-Kampagne aus Blog, Twitter und YouTube. Du bist nicht so der Online-Typ? Dann bleiben natürlich auch noch Karriere- und Fach-Messen. Oder per Telefon… Moment mal: Telefon? Schon komisch, aber wenn’s um den direkten Draht zu den Entscheidern geht, dann werden viele Helden der Schrift plötzlich blass um die Nase. Und schon kommen die ersten Einwände…

 

  • „Macht das überhaupt Sinn?“

 

Aber hallo! Schließlich kannst du mit einem Anruf vor der Bewerbung erst einmal checken, ob du dich überhaupt dort bewerben willst. Wie das? Z.B. durch Fragen wie

  • Mit welcher Softwareversion arbeiten Sie in der Abteilung?
  • Sind Kenntnisse im Bereich XY nötig?
  • Wie sind die Arbeitszeiten verteilt?
  • Wie sieht das genaue Aufgabenspektrum aus?
  • Ich habe vertragssichere Englischkenntnisse. Ist das für Sie als Unternehmen mit Blick auf die Stelle interessant?
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Dadurch bekommst du nicht nur einen gewaltigen Informationsvorsprung gegenüber allen anderen Bewerbern, sondern kannst mit diesen Infos für dich ausloten, ob die Stelle für dich überhaupt noch attraktiv und interessant ist.

 

Für eine vernünftig vorbereitete schriftliche Bewerbung gehen gerne einmal 60 Minuten ins Land – für einen telefonischen Erstkontakt wirst du für gewöhnlich nur 5-10 Minuten brauchen: ein klarer Zeitvorteil!

 

 

  • „Die wollen sowieso eine schriftliche Bewerbung…“

Ja, das stimmt! Natürlich werden die meisten Personaler dich am Ende des Telefonats um die Übersendung von schriftlichen Bewerbungsunterlagen bitten. Aber – zum einen hast du einen perfekten Anknüpfungspunkt für die Einleitung (z.B. „vielen Dank für das sympathische Telefonat mit Ihnen heute Vormittag“) und wichtige Hintergrundinfos, auf die du im weiteren Text eingehen kannst. Vor allem – was das Wichtigste ist – du bist präsent und hast die Anerkennung des Personalers. Aus Gesprächen mit Personalverantwortlichen weiß ich, dass im Schnitt nur 4-5% aller Bewerber im Vorfeld den Kontakt per Telefon gesucht haben. Du hebst dich also wohltuend von der Masse ab und dein Name wird dem Personaler im Bewerbungsstapel besonders auffallen.

 

 

  • „Ich weiß gar nicht, was ich da sagen soll…“

Eine Bewerbung per Telefon braucht Vorbereitung, genauso wie eine schriftliche Bewerbung. Mach am Telefon klar, wer du bist, was du willst und warum es sich für das Unternehmen lohnt, dich näher kennen zu lernen. Klingt nach Arbeit? Ist es auch, lohnt sich aber. Der sogenannte „elevator pitch“ kommt eigentlich aus der freien Wirtschaft, eignet sich aber – persönlich angepasst – auch gut für die telefonische Bewerbung. Auf den Seiten von e-fellows ist das ganze knackig und gut erklärt. Wer lieber etwas auf die Augen haben möchte: Michael Geerdts präsentiert in unterhaltsamen Videos den Aufbau und, als Schmankerl, den kürzesten und erfolgreichsten elevator pitch aller Zeiten!

 

 

  • „Das bringt doch eh nichts…“

Bist du dir da wirklich sicher? Aus meiner mehrjährigen Berufspraxis als Coach mit Hunderten von Job-Suchenden kann ich berichten, dass durch die Bank weg ca. 80% aller Arbeitsaufnahmen durch einen persönlichen oder telefonischen Erstkontakt zustande kamen – egal ob Call-Center-Agent, IT-Trainer oder Ingenieur.

 

  • „Ich könnte ja den Personaler gerade stören…“

Hand aufs Herz – auch die eMail oder die Kontakt-Anfrage auf LinkedIn können für den Personaler zu einem unpassenden Zeitpunkt kommen. Erkläre kurz und bündig, worum es geht und frag, ob dein Gegenüber im Moment Zeit für dich hat. Falls nicht: Frag nach einem günstigeren Zeitpunkt. Sei dir sicher – wenn du für den Personaler interessant bist, dann wird er sich auch die Zeit nehmen, dir zuzuhören!

 

Das Telefon ist ein sehr stark unterschätztes Bewerbungsmedium, das auch im 21. Jahrhundert definitiv noch seine Berichtigung hat.

 

 

Also: Liest du noch oder wählst du schon?

 

 

Hast du dich schon einmal per telefonischem Erstkontakt beworben? Herzliche Einladung, deine Erfahrungen in den Kommentaren mitzuteilen!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Reinhard Kröger (Mittwoch, 24 April 2019 10:19)

    Hallo Gerjet,

    entspricht auch meiner Erfahrung, eine gute Methode. Und kostengünstig, wenn man dann eine E-Mail-Bewerbung hinterher schickt.

    Mit Grüßen

    Reinhard vom Jobtrainer Blog