„Einer geht noch, einer geht noch rein…?“ – Diese Anlagen gehören in eine Bewerbung

Schulabschlusszeugnis? Oder lieber doch nur den Gesellenbrief? Soll ich auch noch mein Fernstudienzertifikat beilegen? Oder reicht das letzte Arbeitszeugnis?

Gar nicht so leicht, die passenden Anlagen für die Bewerbung auszuwählen! Schließlich sammeln sich im Laufe der Zeit bei den meisten Menschen mehr oder weniger aussagekräftige Dokumente an: dem Ausbildungszeugnis folgen Arbeitszeugnisse, dazu kommen Fort- und Weiterbildungszertifikate, Bescheinigungen über VHS-Kurse, Dokumente über Infektionsschutzbelehrungen und Arbeitssicherheitsunterweisungen…

Welche dieser Dokumente gehören aber auf jeden Fall zur Bewerbung?

 

Im Netz und in der Fachliteratur geistern unterschiedlichste Tipps dazu herum – Mainstream ist aber folgendes:

 

1.) Art und Umfang der Anlagen sind von der jeweiligen Bewerbung abhängig

Es macht einen klaren Unterschied, ob Sie sich als Betriebsschlosser oder als Betriebswirt bewerben. Während im ersten Fall bereits Gesellenbrief und das letzte Arbeitszeugnis ausreichend sein könnten würde man beim Betriebswirt doch schon etwas mehr „Futter“ erwarten.

Versuchen Sie am besten, mit der „Personaler-Brille“ auf Ihre Bewerbung zu blicken: Sind alle Dokumente vorhanden, die Sie von Bewerbern erwarten würden, wenn Sie das Sagen in der Personalentscheidung hätten?

 

2.) Der Lebenslauf ist unverzichtbar

Der Lebenslauf ist der Dreh- und Angelpunkt Ihrer Anlagen. Aus diesem Dokument sollte schlüssig und möglichst lückenlos Ihr Werdegang hervorgehen. Zudem sollten die einzelnen Stationen mit einer kurzen und bündigen Darstellung Ihrer konkreten Aufgaben und Tätigkeiten versehen werden. Abgerundet wird der Lebenslauf durch die Angaben der Qualifikationen wie z.B. Fremdsprachen, EDV-Kenntnissen, Weiterbildungsabschlüsse etc.

 

3.) Arbeitszeugnisse schaffen Vertrauen

Wenn Sie sich bei einer Firma oder einem großen Unternehmen bewerben kennt der Personaler Sie in aller Regel nicht persönlich. Er oder sie wird auf Grundlage der vorliegenden Bewerbungsunterlagen die Entscheidung treffen (müssen), Sie zu einem Gespräch einzuladen oder Ihnen eine Absage zu schicken.

Je aussagekräftiger und relevanter Ihrer Bewerbungsunterlagen sind desto leichter wird es dem zuständigen Personaler fallen, eine fundierte und zeitnahe Entscheidung zu treffen und nicht „aus dem hohlen Bauch heraus“ handeln zu müssen.

Arbeitszeugnisse stellen ein gutes Kriterium für diese Entscheidungsfindung dar – im Idealfall verleihen sie Ihren im Anschreiben gefundenen Worten über Ihre Qualifikation und Motivation zusätzliches Gewicht, wenn ein ehemaliger Arbeitgeber eben diese auch lobend hervorhebt.

 

4.) Zertifikate und Bescheinigungen runden positiv ab

In homöopathischer Dosis beigefügt geben beigelegte Dokumente von Fort- und Weiterbildungen Ihrer Bewerbung die richtige Würze, da etwas wichtiges belegen – Sie labern nicht, sie liefern!

Sie bilden sich weiter und bleiben nicht auf dem Ausbildungs-/Studienstand von anno dazumal stehen, sondern aktualisieren Ihr Wissen – davon kann eine Firma profitieren.

Was die Anzahl der Bescheinigungen angeht – weniger ist hier mehr.

 

5.) Qualität, nicht Quantität

Auch wenn es vielleicht reizt, auch noch die Bescheinigung über das Tagesseminar Öffentlichkeitsarbeit oder den VHS-Kurs Ägyptologie beizulegen – es gilt die gute alte Regel aus der Telefonzelle: Fasse dich kurz!

Der Personaler hat nicht ewig Zeit, sondern muss im Regelfall die Auswertung Ihrer Bewerbungsunterlagen im Rahmen seiner regulären Aufgaben unterbringen.

Deswegen gilt: ein leckeres Häppchen macht Appetit, ein überbordender Teller schreckt ab.

Ein Satz wie „Weitere Referenzen sende ich Ihnen bei Interesse gerne zu“ o.ä. ist eine gute Möglichkeit, sich auf die wirklich wichtigen Anlagen zu beschränken.

 

Zusammengefasst:

Ihre gesamten Bewerbungsunterlagen sollten, falls vorhanden, folgende Dokumente auf jeden Fall enthalten:

  •  Anschreiben
  •  Lebenslauf mit Foto (alternativ Foto auf einem Deckblatt in Szene setzen)
  •  Arbeitszeugnis(se)
  •  ausgewählte Qualifikationsbescheinigungen

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